2020 konnten wir mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes unser Projekt multiples distancing umsetzen.
Dafür war jede(r) von uns im Sommer 2020 auf Reisen, um neue Sounds, Fundstücke und Bilder zu entdecken, zu sammeln und sie in sein Repertoire einzuarbeiten.
Marek machte neue Field Recordings – Naturgeräusche von Meer und Menschen an der Ostsee in Pommern und Vorpommern, aber auch technisch spatiale Sounds an Autobahnbrücken und am Rheinufer in Köln. Im Herbst kamen weitere Geräusche von alten Möbeln, Regen, Sturm und Tieren aus einem Dorf in Thüringen dazu.
Im Anschluss daran wurden alle Samples kuratiert, geschnitten, bezeichnet und archiviert.
Fabian verwandelte seinen Proberaum in ein Klanglabor. Durch Dämpfen, Abdecken oder auch Abdichten des Saxophons kann er multiphone Klänge erzeugen. Beim Spielen von zwei Saxophonen gleichzeitig entstehen reine Intervalle. Dies ist mit einem einzelnen Saxophon nicht möglich.
In eine Art Percussion-Instrument hat er das Saxophon mit einer angebauten metallischen Scheibe und der Benutzung von einem Klöppel oder Fingerhüten umgewandelt. Dabei spielt die linke Hand die Töne und die rechte begleitet rhythmisch.
Inka erarbeitete im Sommer 2020 eine Reihe kleiner Cyanotypien. Dafür verwendete sie Objekte und Materialien, die sie sonst bei ihren Live-Animationen auf der Bühne einsetzt.
Ähnlich der Technik des Fotogramms werden Dinge auf Papier gelegt, welches mit Cyanotypie-Chemikalien beschichtet und mit Sonnenlicht belichtet wird. Durch den Lauf der Sonne entstehen Bewegungsunschärfen, das Ergebnis ist ein eingefrorener Moment.
Marek und Fabian haben zu einzelnen Cyanotypien aus dieser Serie jeweils Sounds assoziiert und produziert, Bilder und zugehörige Klänge hat Inka anschliessend in einer experimentellen Videocollage zusammen arrangiert.
Die Arbeit „Miniatur in Blau“ symbolisiert die radioluxsche Arbeitsweise in eingefrorenen Bildern und versinnbildlicht somit die aktuelle Situation des Lockdowns.